Schöpfungstag

Für die meisten bricht mit dem Sonntag ein freier Tag an – für Michael Chalupka ist es hingegen sein erster Arbeitstag als Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich. Dass der Sonntag eine „Ruhetag“ sein sollte, das steht schon in der Bibel, im so genannten „Schöpfungsbericht“.

Morgengedanken 1.9.2019 zum Nachhören (bis 31.8.2020):

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ So fängt die Bibel an. So stellten sich Menschen vor mehr als 2000 Jahren den Anfang der Erde vor. Heute gehen wir von der Theorie des Urknalls aus, und Physikerinnen und Astronomen können die Zeit danach beschreiben. Alles davor und die Frage warum – sie bleibt unbeschreiblich.

Michael Chalupka
ist Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich

Rhythmus des Lebens

Christinnen und Christen begehen heute den „Schöpfungstag“. 1989 hatte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel eingeladen, am 1. September „zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und ihre Erlösung“.

Die Schöpfung und die Natur, die wir sehen, sind nicht das Gleiche. Der Glaube an die Schöpfung bringt Gott ins Spiel. Gott lässt sich in der Natur nicht einfach erkennen wie der Mond am Himmel oder der Baum im Garten. Doch alles, was die Naturwissenschaft entdeckt, kann uns zum Staunen bringen – und als Wunder erlebt werden. Wer die Welt als Gottes Schöpfung betrachtet, kann Gottes Spuren sehen.

Am ersten Tag „schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht.“ Das ist der Rhythmus des Lebens. Wer glaubt, fühlt Gottes Puls.