Dunkle Materie

Wenn in den Morgengedanken in dieser Woche viel von Klimawandel die Rede ist, dann hat das im Grunde nichts mit dem laufenden Wahlkampf in Österreich zu tun. Die christlichen Kirchen begehen schon seit vielen Jahren zwischen 1. September und 4. Oktober eine eigene „Schöpfungszeit“, die alle Menschen an ihre besondere Verantwortung für ihre Umwelt erinnern soll.

Morgengedanken 2.9.2019 zum Nachhören (bis 1.9.2020):

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Am zweiten Tag der Schöpfung, so steht es im ersten Buch der Bibel, schied Gott die Feste und das Wasser voneinander. Den Himmel stellten sich die Schreiber vor mehr als 2000 Jahren als Gewölbe vor. Heute gehen wir davon aus, dass der Kosmos ein unendlicher Raum ist, der auseinanderstrebt.

Michael Chalupka
ist Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich

Vielfalt der Schöpfung

Die Unterscheidungen der Materie im kosmischen Raum wird immer genauer beschrieben. Doch das Universum besteht nur zu einem kleinen Teil aus uns bekannter Materie, die zum geringsten Teil sichtbar ist. Die Dunkle Materie macht den größeren Teil aus. Man weiß, dass es sie gibt, aber gefunden wurde sie noch nicht. Der Kosmos um und über uns erscheint unendlich und chaotisch, es gibt noch vieles zu entdecken, vieles zu verstehen. Kommt Gott ins Spiel, lässt uns die Ordnung der Welt, die wir noch nicht verstehen und begreifen können, staunen. Und alles, was die Naturwissenschaft entdeckt, kann als Wunder erlebt werden.

Die Unterscheidung und Vielfalt ist der Schöpfung eingeschrieben. Sie kann auch erschrecken. Und uns klein und unbedeutend in der Unendlichkeit des Raums zurücklassen. Doch wer zu glauben vermag, wer dem Schöpfer auf der Spur ist, kann Gottes ordnende Hand am Firmament sehen.