Heilige Ruhe

„Endlich Wochenende“, können sich viele am Samstag denken. Die Woche strebt auf ihren Höhepunkt zu, auf einen Ruhetag. Das ist schon in der Bibel, im so genannten „Schöpfungsbericht“, genau so beschrieben.

Morgengedanken 7.9.2019 zum Nachhören (bis 6.9.2020):

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Am sechsten Tag erschuf Gott den Menschen. Am siebenten Tag ruhte Gott. Die Schöpfung findet ihre Vollendung nicht in der Schaffung des Menschen. Die Bibel erzählt die Schöpfung in sieben Akten. Am letzten Tag herrscht heilige Ruhe. „Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die er geschaffen und gemacht hatte“, so lautet der Schluss der Erzählung der Schöpfung. Die Schöpfung findet ihr Ziel im Ruhetag, dem Schabbat.

Michael Chalupka
ist Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich

Freiheit am Feiertag

Die Schöpfung, das Feuerwerk der Kreativität, findet ihren End- und Höhepunkt in der Unterbrechung: Ruhe in der Betrachtung der Wunder des Geschaffenen. Neben die geschaffene Natur tritt die Kultur, die Atem schöpft für neues Schaffen. Der Tag der Ruhe ist menschenfreundlich, wie der Wechsel der Jahreszeiten oder der Schlaf zwischen Tag und Nacht. Er ist auch freundlich zur gesamten Schöpfung. Lässt sie Atem holen. Und gebietet Ruhe auch im Umgang mit der seufzenden Schöpfung.

Dem Menschen bietet der Feiertag Freiheit. Freiheit für die Freunde, für die Muße und Freiheit zum Lobpreis des Schöpfers. Freiheit, um zu danken für die Wunder der Schöpfung und für die Bitte um ihre Bewahrung.