Ein Wunder?
Morgengedanken 21.9.2019 zum Nachhören (bis 20.9.2020):
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Mit großer Demut und Dankbarkeit betrachte ich oft das Leben meiner Schwiegereltern. Seit 50 Jahren gehen sie gemeinsam den Weg durchs Leben, in guten und in schlechten Tagen. Bei Besuchen auf ihrem Hof beobachte ich oft, wie sie miteinander den Alltag meistern, sich ansehen und auch füreinander Sorge tragen, noch nach so vielen Jahren.
Jörg Fuhrmann
ist Heimleiter, Vortragender und Seminarbegleiter aus Salzburg
Auftrag Nächstenliebe
Was ist das, was ich dort beobachte? Ist es Gewohnheit, ist es Durchhaltevermögen, ist es ein Wunder oder ist es Liebe? Sie meistern ihr Leben! Vor kurzem durfte ich die Erfahrung machen, dass es nicht so einfach ist, zu einem Menschen zu stehen und sich für diesen einzusetzen. Menschen, die sich für andere Menschen oder eine Sache einsetzen, geraten oft in die unfaire Kritik der Gesellschaft und in Rechtfertigungskonflikte für Handeln und Denken.
Ich durfte erleben, wie es ist, wenn jemand zu dir steht trotz aller Kritik und Anfeindungen des anders denkenden und handelnden Umfeldes. Ich bin unendlich dankbar für diese großartige Lebenserfahrung, dass es immer wieder Menschen gibt, die standhaft bleiben und zu einem stehen. Zurückblickend auf die Begegnungen mit meinen Schwiegereltern und das Erleben dieser endlosen Geduld und Liebe zueinander wird mir bewusst, dass gelebte Nächstenliebe und spürbare Menschlichkeit unser Auftrag sind. Ich wünsche Ihnen Menschen, die zu Ihnen stehen, auch wenn sie nicht anwesend sind.