Heiliger Martin

Heute Abend brechen wieder tausende Kinder mit ihren Laternen zum Martinsumzug auf. Und vielleicht freuen auch Sie sich schon auf das Martini-Gansl. Dahinter steckt eine Geschichte...

Morgengedanken 11.11.2019 zum Nachhören (bis 10.11.2020):

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Herzliche Gratulation zum Namenstag an alle, die Martin oder Martina heißen! Sie haben einen Namenspatron mit einem starken Programm: Martin wurde 316 in Ungarn geboren als Sohn eines römischen Soldaten. So kam er selber schon mit 15 Jahren zur berittenen Garde beim Militär. Mit 18 Jahren ließ er sich taufen, lebte als Einsiedler und Klostergründer und wurde 370 zum Bischof von Tour im heutigen Frankreich gewählt, wo er 397 starb. Soweit die historischen Fakten.

Elisabeth Rathgeb
ist katholische Theologin in Innsbruck

Kultur des Teilens

Wieso aber brechen heute Abend tausende Kinder mit ihren Laternen zum Martinsumzug auf? Und was steckt hinter dem „Martini-Gansl“? Die Strahlkraft der Persönlichkeit des Hl. Martin charakterisieren zwei Legenden: Martin hat seinen Mantel mit einem Bettler geteilt. Die Gänse haben ihn mit ihrem Geschnatter verraten, als er sich vor der Bischofswahl verstecken wollte. Martin steht für eine Kultur des Teilens: „Ich teile mit dir“ statt „Ich will haben“.

Heute heißt teilen „sharing“ – und vom „car-sharing“ über den Haus-Tausch im Urlaub bis zum Zeit-Schenken entwickelt sich eine neue Kultur des Teilens. Das ist nicht nur ressourcenschonend, sondern stärkt auch das Miteinander. Und: Es bringt Licht in so manche Dunkelheit. Wie die Kinder mit ihren Laternen heut.