Warum ich?

Viele erleben den Advent als eine Zeit der Hoffnung – immerhin gehört ein gelungenes Weihnachtsfest durchaus zu den Highlights des Jahres. Für manche Menschen aber hat das Wort Hoffnung eine besondere Bedeutung.

Morgengedanken 6.12.2019 zum Nachhören (bis 5.12.2020):

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„Ich möchte nicht ohne ihn sein, auch wenn es schwierig ist“, sagt Eveline. Ihr vierjähriger Sohn ist chronisch krank. Noah hat Mukoviszidose. Zäher Schleim verstopft seine Atemwege und muss mehrmals täglich abgesaugt werden. Eveline wäre gerne berufstätig. „Aber sobald ich sage, dass ich ein chronisch krankes Kind habe, werde ich sofort abgelehnt“, erzählt sie. „Es gibt einfach keine Akzeptanz für diese Last, die ich trage.“

Maria Katharina Moser
ist Direktorin der Diakonie Österreich

Es hat Sinn!

Noah ist ein lebensfrohes Kind. Aber manchmal fragt er, warum er inhalieren und Medikamente nehmen muss. Und Eveline fragt sich: „Warum gerade wir?“ „Das Schöne ist, dass es Noah gibt“, sagt sie. „Ich bin eine Kämpferin. Und ich bin vor allem eine stolze Mama.“

Wenn ich Eveline zuhöre, muss ich an einen Satz des tschechischen Dichters, Bürgerrechtlers und Präsidenten Vaclav Havel denken: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ Auch wenn es schwierig ist, das Leben mit ihrem chronisch kranken Kind hat Sinn – diese Hoffnung trägt Noah in Evelines Leben.