Gastfreundschaft

Waren Sie zu den Feiertagen irgendwo eingeladen oder hatten sie selbst Gäste? Pater Thomas Stellwag-Carion sieht als Gastmeister der Klosters Admont eine Grundeinstellung des benediktinischen Lebens in der Gastfreundschaft, zu der der Heilige Benedikt aufruft.

Morgengedanken 11.1.2020 zum Nachhören (bis 10.1.2021):

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Jetzt sind es inzwischen doch auch schon viele Jahre, dass ich als Mönch lebe: In dieser Zeit durfte ich viele Klöster besuchen und kennenlernen; so verschieden sie meist auch waren, in ihrer Architektur, Anordnung, Schwerpunktsetzung, spirituellen Ausrichtung und Strenge – eines durfte ich eigentlich überall erfahren: die beeindruckende Gastfreundschaft, die geschenkt wurde.

P. Thomas Stellwag-Carion
ist Novizenmeister in Stift Admont in der Steiermark

Tiefes geistliches Geschehen

Nach der Ordensregel Benedikts sollen alle Fremden, die kommen, wie Christus aufgenommen werden. Als Gastmeister unseres Klosters darf ich mich über eine beträchtliche Zahl an Menschen freuen, die zu uns kommen: Pilger, Mitbrüder, geistliche Schwestern, Menschen, die auf Zeit mit uns mitleben wollen, die eine Auszeit brauchen, die sich und ihren Glauben neu finden wollen. „Mit aller Aufmerksamkeit nehme man sich der Menschen gastfreundlich an“, mahnt der Hl. Benedikt, und legt dabei einen Schwerpunkt auf Arme und Pilger – „denn besonders in ihnen wird Christus aufgenommen“, so sagt er. Dadurch wird Gastfreundschaft zu einem ganz tiefen geistlichen Geschehen, zu einer Haltung der Offenheit dem Mitmenschen und Christus gegenüber.

Der Wahlspruch der altehrwürdigen Abtei Admont lautet: „Du sollst beginnen, Gott wird vollenden!“ Das heißt: Geh es frisch und fröhlich an, ER wird es schon zu einem guten Ende führen! Vielleicht wäre das auch für Sie ein Motto am Beginn dieses nun schon ein paar Tage alten Jahres.