Maskenunfall

Wie geht es Ihnen mit Ihrer Corona-Maske? Tragen Sie sie? Etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln oder freiwillig beim Einkaufen? Über eine Folge des Masken-Tragens und darüber, was sie daraus gelernt hat, spricht Barbara Haas in ihren Morgengedanken.

Morgengedanken 24.7.2020 zum Nachhören (bis 23.7.2021):

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Wir alle haben heuer gelernt, Masken zu tragen. Ich bin lernfähig, aber ich hatte mit der Maske meine liebe Not. Aufgrund des eingeschränkten Sichtfeldes habe ich Anfang Juni die erste von insgesamt sechs Stufen übersehen. Mein freier Flug über die Stufen war sicher nicht schön anzuschauen. Beendet habe ich den Sturz perfekt. Mit beiden Händen konnte ich die Wucht des Aufpralls abfedern.

Barbara Haas
ist katholische Religionspädagogin in Tirol

Sehnsucht Heilung

Die Folge, meine linke Hand wurde eingegipst, die rechte Hand bzw. der rechte Arm wurde ruhiggestellt. Meine Alltagstauglichkeit minimierte sich innerhalb von fünf Sekunden. Kämmen, Zähne putzen, Autofahren, ein Gurkenglas öffnen, alles war innerhalb von einem Moment auf den anderen nicht mehr möglich. Zu den körperlichen Schmerzen kam Verzagtheit. Ich war den ganzen Tag auf Hilfe angewiesen. Ich fühlte mich nutzlos. Normalerweise besteht mein Leben aus anpacken, durchhalten, leisten, stark sein.

Die erste Woche nach dem Unfall war schlimm. Ab der zweiten Woche setzte Heilung ein, von Tag zu Tag konnte ich wieder mehr. Heilung ist eine wunderbare Sache. Selbstverständliche Fähigkeiten kommen wieder und das erste Mal wieder allein Haare waschen können ist ein Hochgefühl. Meine Wehwehchen vergehen. Ich denke heute an die Menschen, deren größte Sehnsucht Heilung ist.