Krankheit

In den „Morgengedanken“ geht es in dieser Woche um Defizite: Auch Krankheiten kann man als Defizit betrachten – als gesundheitliches Defizit.

Morgengedanken 21.4.2015 zum Nachhören:

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Keine Frage: Ein gesunder Lebensstil ist ein ganz wichtiger Weg, mit mir und mit meinem Körper verantwortungsvoll umzugehen. Aber wenn ich glaube, es gäbe einen Lebensstil, der mir Gesundheit garantiert, dann habe ich ein völlig falsches Vollkommenheitsideal.

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholischer Pfarrer im Seelsorgeraum Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf im Burgenland

Sinn in der Krankheit

Hilfreicher ist es für mich, mit meiner Krankheit, die ich zu tragen habe, ins Gespräch zu kommen. Vielleicht könnte es eine Chance sein, neue Möglichkeiten in mir zu entdecken? Andererseits kann Krankheit auch dazu führen, dass ich verzweifle und die Schmerzen, die mir aufgebürdet werden, kaum ertragen kann. Dabei kann es sogar so weit gehen, dass ich absolut keinen Sinn in meiner Krankheit entdecken kann.

Aber gerade in solch ausweglosen Situationen, in dieser Trauer über die verlorene Gesundheit kann es passieren - ich erlebe das immer wieder als Seelsorger -, dass ich für Gott sozusagen „aufgebrochen“ werde, und es mir geschenkt wird, mich in meiner schweren Krankheit Gott zu übergeben, mich ihm anzuvertrauen. Ich glaube, es ist überaus schwierig für mich, eine schwerwiegende Krankheit anzunehmen und mich Gott zu überlassen. Auch wenn ich dadurch die Kraft finde, in meiner Krankheit nicht zu verzweifeln.