Dialog

„Beim Reden kommen die Leute zusammen“ – sagt der Volksmund. Der Dialog ist eine unverzichtbare Grundlage unseres Lebens. Heutzutage gilt das ganz besonders für den Dialog der religiösen Gemeinschaften.

Morgengedanken 25.4.2016 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Christentum und Islam sind die beiden derzeit größten Religionsgemeinschaften in Österreich, wobei die zweitgrößte Gruppe die der Menschen ohne Bekenntnis ist.

Ursula Rapp
ist Islambeauftragte der Diözese Feldkirch und Leiterin des Instituts für Religionspädagogische Bildung der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule „Edith Stein“ in Feldkirch

„Wetteifert um das Gute!“

Wir wissen, dass Verunsicherungen und Ängste viele Begegnungen von Christen, Bekenntnislosen und Muslimen prägen. Das liegt zum größten Teil an der negativen Berichterstattung der Medien, die oft die einzige und nicht immer richtige Information ist, die man vom Islam bekommt. Je mehr ich selbst mich im interreligiösen Dialog engagiere, mit muslimischen Menschen rede, zuhöre, den Koran lese und nachdenke, desto sicherer bin ich mir bezüglich des positiven, humanen und spirituellen Potenzials, das diese Religion für unser Zusammenleben einbringt. Sofern sich christliche, jüdische und muslimische Glaubensgemeinschaften mit Fragen des interreligiösen Dialogs beschäftigen, stellt sich immer deutlicher die Frage: Wenn wir alle an den einen Gott glauben, dann will Gott es offenbar, dass wir in diesen verschiedenen Formen an ihn glauben.

Der Islam kennt diesen Gedanken von Grund auf, denn wir lesen im Koran: Hätte Gott gewollt, er hätte euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht – doch wollte er euch mit dem prüfen, was er euch gab. Wetteifert darum um das Gute!