Im Fluss

Wasser übt seit jeher eine große Anziehungskraft auf uns Menschen aus – egal ob es das Sprudeln einer Quelle, das Plätschern eines Baches oder das ruhige Dahinziehen eines Stromes ist - am Ufer zu sitzen und das Geschehen zu betrachten lässt auch die Gedanken fließen.

Morgengedanken 14.5.2016 zum Nachhören:

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Solange wir Menschen lebendig sind ist alles im Fluss: Das Blut zirkuliert in unseren Adern und versorgt unseren Körper mit allem, was notwendig ist, die Gedanken fliegen und fließen, die Gefühle erfüllen Geist und Gemüt, und auch unser Atem fließt in seinem Rhythmus dahin, manchmal hastig, manchmal ruhig, aber beständig ein und aus.

P. Gerwig Romirer
ist Prior im Benediktinerstift St. Lambrecht. Er leitet das Begegnungszentrum „Schule des Daseins“

Lebendig und in Bewegung

Wie wichtig ist es auch für unsere Beziehungen, dass sie im Fluss sind, dass sich etwas bewegt, dass nichts einseitig bleibt, nichts hart wird und ausgetrocknet, sondern eben beweglich und lebendig ist. Manchmal sind es äußere Umstände, die sich als Hürden erweisen und zwischen uns Menschen hohe Barrieren aufbauen oder tiefe Gräben reißen. Meistens aber sind es die Grenzen im Kopf, die uns voneinander trennen. Da braucht es einen guten Geist, der zwischen mir und meinem Gegenüber, zwischen kleineren oder größeren Gruppierungen, aber auch zwischen ganzen Völkern und Nationen vermittelt.

Möge dieser gute Geist wirksam sein, jener Geist, der verbindet, was getrennt ist, der zum Fließen bringt, was still steht, der immer neu belebend wirkt in unseren Beziehungen.