Im „Jetzt“ leben

Im Bewusstsein, dass man heute im Durchschnitt 80 Jahre oder älter wird, leben viele in den Tag hinein.

Das Wichtige, Wesentliche wird auf später verschoben. Man hat ja noch Zeit… Man verweist sich selbst auf das Wochenende, - „da werde ich mich dann vielleicht mit wichtigen Fragen beschäftigen“.

Gilbert Schandera
ist Pfarrmoderator Reichenau im Mühlkreis

Das Leben auskosten

Wäre es aber nicht auch sinnvoll, im Alltag immer wieder Pausen einzulegen? Da kann ich dann zu mir kommen. Da kann ich meine Tätigkeiten richtig gewichten. Vielleicht werden die Tätigkeiten dadurch sogar weniger - und ich werde ruhiger? Wer bewusst im Jetzt lebt, verschiebt auch die Ausschau nach Größerem nicht auf später. Eine Unterbrechung etwa für ein Gebet ist nie verlorene Zeit, im Gegenteil: Sich auf Gott, auf die Lebensmitte auszurichten, gibt Kraft und Sinn. Da geht dann alles leichter von der Hand.

Machen wir doch genügend Pausen, damit das Leben nicht an uns vorbeiläuft. Etwas weniger Sorge und Geschäftigkeit, dafür immer wieder Pausen: Das lässt bewusst im Jetzt leben – und das Leben mehr auskosten.

Morgengedanken 11.7.2017 zum Nachhören:

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