Die Zeit nach Corona

Pläne für die Zukunft schmieden... Soweit es das Privatleben betrifft, macht das oft großen Spaß. Aber die Zukunft der Welt, in der Zeit nach Corona? Schwierig...

Morgengedanken 15.8.2020 zum Nachhören (bis 14.8.2021):

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Werden wir wieder schnell in das Leben zurückkehren, wie es vor dem März 2020 gestaltet war? Viele erleben eine schnelle Rückkehr zu dem, was vor der Krise war, nicht als Lösung, sondern als Problem: mit Millionen Steuergelder die Pferde wieder satteln, losreiten wie früher: noch schneller, noch höher, noch weiter? Können wir unsere Zukunft nur an unserer Vergangenheit orientieren?

Karl Schiefermair
ist Oberkirchenrat der evangelisch-lutherischen Kirche und Theologe

Tor zwischen den Welten

Diese Fragen beschäftigen viele Menschen, begleitet von Sorgen, Hoffnungen, persönlichen Ängsten, aber auch egoistischen Interessen. Auf der ganzen Welt zeigt sich: Je weniger das Soziale zählt, desto tiefer versinken Staaten in die Folgen der Pandemie. Nur wenn wir uns auf Solidarität und Gemeinwohl orientieren, wird die Welt eine bessere werden.

Die mehrfach ausgezeichnete indische Schriftstellerin Arundhati Roy schreibt über die Pandemie: „Sie öffnet ein Portal, ein Tor zwischen dieser Welt und der nächsten. Wir können uns entscheiden, durch dieses Tor zu gehen und die Kadaver unserer Vorurteile, unseres Hasses, unserer Habsucht, unserer Datenbanken, unserer toten Ideen, unserer verdreckten Flüsse, unserer rauchverhangenen Himmel mitzuschleppen. Oder wir können mit Leichtigkeit durchgehen, mit kleinem Gepäck und bereit sein, uns eine andere, eine bessere Welt vorzustellen. Und für sie zu kämpfen.“ Die Wege zu dieser Welt sind für uns alle zugänglich.