„Kannst du mich hören?“

Was haben Sie in der zu Ende gehenden Woche erlebt? Erfreuliches? Erfolge? Oder waren auch Missverständnisse dabei?

Morgengedanken 29.8.2020 zum Nachhören (bis 28.8.2021):

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Die schwierigste und anstrengendste Tätigkeit ist für uns Menschen: Hören. Hin-hören, an-hören, zu-hören. Besonders dann, wenn es für mich unangenehm oder ärgerlich ist, was ich hören muss!

Dr. Gerhard Reitzinger
ist Domkapitular und Experte für Seelsorge in der Diözese St. Pölten

Johannes der Täufer

„Kannst du mich hören?“ So frage ich beim Telefonieren, wenn ich mir nicht sicher bin, ob der andere noch dran ist – ob die Verbindung noch da ist. Und im Laufe einer Woche gibt es manches, was mich hindert oder es mir erschwert, gut zuzuhören: unterschiedliche Geräusche, Unachtsamkeit, Fahrlässigkeit. Verstopfung und Verschmutzungen jeglicher Art sind es, die mich taub machen für den anderen.

Im Gottesdienst höre ich heute von Johannes dem Täufer. „Was“ er sagte und „wie“ er sprach war für viele seiner Zeitgenossen unerhört. Und das kostete ihm buchstäblich Kopf und Kragen. Er wurde mundtot gemacht – aus dem Weg geschafft. Wer die ganze Geschichte von Johannes dem Täufer in der Bibel nachliest, der wird einem besonderen Menschen begegnen: einem Propheten, einem, der in Wort und Tat für die Wahrheit eingetreten ist! Koste es, was es wolle! Er wird mich heute daran erinnern, wenn es mir schwer fällt zuzuhören - wenn es unangenehm ist, die Wahrheit zu hören.